Fundstätte

PRÄHISTORISCHE FUNDSTÄTTE

Montlingerberg – die älteste politische Gemeinschaft der Nordostschweiz

In der späten Bronzezeit erlebte die während des ganzen ersten Jahrtausends bewohnte Höhensiedlung auf dem Montlingerberg ihre Blütezeit. Bei archäologischen Grabungen kamen neben anmutigem Schmuck Werk- und Wehrgeräte zum Vorschein. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Henkeltopf, der an gefundene Gefässe in Melaun (Südtirol) erinnerte, und deshalb „Melaunerkrug“ genannt wurde.

Bei den Grabungen – unter der Leitung von Benedikt Frei – konnte eine riesige Wall-Anlage von knapp 30 m Breite und 120 m Länge festgestellt werden. Man vermutet, dass sich auf dem Montlingerberg eine Festung befand, die zugleich Sitz des Oberhauptes eines grösseren Stammes war. Im Notfall fanden die Leute aus einem grösseren Umkreis hier Zuflucht. Somit kann die Höhensiedlung auf dem Montlingerberg als die älteste politische Gemeinschaft der Nordostschweiz betrachtet werden.

Die Montlinger Funde, insbesondere der Melaunerkrug, zeigen, dass wir es hier mit einem rätischen Volk zu tun haben. Über die Herkunft der Räter sind sich die Gelehrten noch nicht im Klaren. Zwei römische Gewährleute, Livius und Plinius, welche ungefähr zur Zeit der Unterwerfung der Räter gelebt hatten, beschrieben die Räter als Nachkommen der Etrusker. So heisst es bei Plinius: „Man hält die Räter für Abkömmlinge der Etrusker, die von den Galliern vertrieben worden seien und sich unter der Anführung des Raetus in die Alpen geflüchtet hätten.“ Tatsächlich fand man in Graubünden an verschiedenen Stellen Etruskerhelme. Die Etrusker waren ein geistig hochstehendes Volk, das die römische, und damit die abendländische Kultur nachhaltend beeinflusst hatte

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