Steckbrief des Dorfes

Montlingen liegt an einem kleinen Inselberg. Dieser gehört geologisch zu den Säntisketten. Gletscherschliff und Findlinge sind Hinweise auf die Eiszeit. Von der Hochebene des Montlingerberglis geniesst man eine prächtige Rundsicht vom Bodensee nicht nur bis zum Pizol, sondern bis zum höchsten und fast südlichsten Punkt des Kantons St.Gallen, zur Ringelspitz.

Die erste Besiedelung erfolgte vor über 3000 Jahren. Der prähistorische Verteidigungswall ist einziges sichtbares Überbleibsel der Melaunerleute. Hier finden wir darum auch zahlreiche Überreste der ersten menschlichen Siedlungen im Rheintal aus der Bronze-, Eisen- und Römerzeit. Die Funde sind grösstenteils im Historischen Museum St. Gallen aufbewahrt. Der eigenartig geformte Topf dieser Zeitepoche ziert den Postwerbestempel. Im Heimatmuseum sind verschiedene wertvolle Funde ausgestellt. Die Römer prägten die Ortsbezeichnung Monticulus (= Berglein).

In der Mitte des 9. Jahrhunderts entstand die erste Pfarrkirche, der in romanischer Zeit um 1200 ein Neubau folgte. Vom gotischen Bau aus den Jahren 1504 ist noch der fein gegliederte Chor erhalten. 1673 wurde ihm ein erweitertes Schiff im frühbarocken Stil beigefügt. 1958/59 erhielt die gesamte Kirche eine fachgerechte Restaurierung. Kunsthistorisch erwähnenswert sind das gotische Sakramentshäuschen, die prächtige Holzkassettendecke, die geschnitzte Muttergottesstatue, das Johanneshaupt und das grosse Wandkruzifix, das der Feldkircher Ersamus Kern (geb. 1592) schuf.

Die schmucke St. Annakapelle auf dem Berglein mag früher bei den häufigen Rheinüberschwemmungen von der bedrängten Bevölkerung als Zufluchtsstätte aufgesucht worden sein.

Am Bergfuss liegen nahe beisammen drei Schulhäuser und zwei Turnhallen für Normalklassen und Oberstufe.

Beim ehemaligen Steinbruch Kolbenstein befinden sich die Sportanlagen, gleich daneben breitet sich ein Pflanzenschutzreservat aus.

Montlingen zählte am 31.12.2010 1898 Einwohner, was etwa ein Viertel der gesamten Bevölkerung der Politischen Gemeinde Oberriet ausmacht.